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 Laure Lacoste

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Laure
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BeitragThema: Laure Lacoste   Laure Lacoste EmptySo Feb 14, 2016 4:06 pm

Laure Lacoste

Take your revenge as long as you can do it.



NAME

Den eigenen Namen kann man sich eigentlich niemals selbst aussuchen, dafür ist man leider nicht von Beginn an mit ausreichend hoher Intelligenz ausgestattet, um sich einen sinnvollen Namen selbst wählen zu können – so muss auch Laure Lacoste mit dem gegebenem Namen auskommen, auch wenn sie die Namensgeber zutiefst verachtet. Tatsächlich kommt sie heute mit dem Vorname durchaus klar, den Nachnamen rührt sie aber nach wie vor nicht an.
Manchmal hört man aber auch, wie man sie Kleines, Liebchen oder Lele nennt, diverse Spitznamen, die sie von Bekannten, Freunden und Feinden geerntet hat; von Fremden und von flüchtigen Kontakten, die sie alle schon wieder längst vergessen haben. Es gibt wahrscheinlich noch deutlich mehr solcher Rufnamen, doch sie liegen alle irgendwo in einem Gedächtnis abgespeichert, welches sich nicht mehr daran zu erinnern vermag – oder es einfach nicht tut. Häufen tat sich da schon der Begriff der Rebellin, die sie schon immer sein wollte und nun es ist.


ALTER & GEBURTSTAG

Mit ihren 18 Jahren hat sie das in ihren Augen nicht ideale Alter endlich hinter sich gelassen, sie hasste diese kurze Sprunghaftigkeit zum Volljährigem und könnte wohl mehr als nur ein Beschwerdelied darüber singen, wie ätzend es doch gewesen war, erst siebzehn und nicht etwa schon achtzehn oder gar einundzwanzig zu sein! Aber, aber, beim nächsten Mal ist es ja so weit, denn am 18. Januar feiert sie einen weiteren Schritt Richtung Tod, mittlerweile hat sie sich ja zumindest von einigen von ihrem mehr oder weniger liebevoll genannten „Werwolf-Papi“ aufgestellten Regeln gelöst. Die sie nun wirklich ätzend fand, ätzender als jedes Gesetz hätte gestalten können.


GEBURTS - WOHNORT

Dort sterben, wo sie geboren wurde, möchte sie ganz sicher nicht – zu viele negative Empfindungen stützen sich auf diesen einen Punkt auf der Welt, der die „Stadt der Liebe“ genannt wurde. In dem Gefängnis ihrer Kindheit hatte sie aber wenig Liebe verspüren können, sie verachtet diesen Ort und hat auch die Sprache abgelegt – nichts würde sie wohl wieder nach Paris, Frankreich locken können.
Wo düstere Erinnerungen ihresgleichen suchen, hat sie endlich eine Stätte gefunden, die sie prahlerisch „ihr einziges und alleiniges Zuhause“ nennen kann, obgleich er gleich mehrere ihrer Sorte und einen ganz besonderen Menschen für sie beherbergt – neben ein paar irrelevanten Statisten vielleicht. Fortan mag man die sie zu erreichende Post in die Republik von New York City schicken, wo sie über der Bar ihres Werwolfs-Papis lebt. Gemeinsam mit den paar anderen eben.


RASSE & GESINNUNG

Schon länger kann man sie nicht mehr in die Norm der Menschen zwängen, ist sie doch freimütig eine Shapeshifterin, was sie übrigens auch sehr gerne selbst zugibt. Sie mag das eigene Dasein so um Einiges lieber, ist sie nun nicht mehr das schwache Kind, was sich noch wegen jeder Grippe im Todesringen befand (übertrieben gesagt). Wie man es vielleicht schon vermuten mag, gehört sie hierbei der Unterkategorie der Werwölfe an und verwandelt sich so gemäß den „Regeln“ mindestens jeden Vollmond einmal.
Wie sie dafür gegenüber anderen steht? Man könnte es chaotisch neutral nennen, steht sie keiner Rasse wirklich gut gegenüber, noch verachtet sie jede lebende Rasse außer ihrer eigenen. Vielmehr versucht sie sich mit allen anderen zu arrangieren; hierbei zählt wohl eher die Ignoranz als die Toleranz zu ihren bevorzugten Waffen. Sie lebt in ihrer eigenen, kleinen Welt und lässt sich auch nicht so leicht in die Außenwelt zerren.


FÄHIGKEITEN & TALENTE

Als Werwölfin ist es ihr natürlich möglich, in die humanoide Wolfsform zu wechseln, was allerdings noch ziemlich mit Schmerzen verbunden ist und immer noch etwas ist, was sie als recht ungewohnt empfindet. Sie jedoch ist kein Gegner ihrer eigenen anderen Form, sie würde sie nur gerne schmerzfreier hinter sich bringen können.
Nun, ansonsten besitzt sie ebenfalls ihrer Rasse bedingt eine übermenschliche Körperkraft mit allem, was dazugehören könnte – ihre regenerativen Fähigkeiten sind ausgeprägter als bei einem normalen Menschen und so leicht wird man nicht mit ihr fertig.
Jenseits all dieser besonderen Kräfte, die man einem Shapeshifter zuschreibt, besitzt sie das eine Talent, was jeder haben könnte. Sie hat eine erstaunlich laute Stimme und besitzt eine Begabung für das Singen; wo sie die Musik kennengelernt hat, lernte sie diese sogleich auch einmal lieben. Sie hatte nie gewusst, wie laut sie werden konnte, wenn sie es wirklich wollte – nun, jetzt weiß sie es aber und sie ist ziemlich stolz darauf, auch wenn die Tatsache, dass sie für gewöhnlich flüstert, damit sie in ihrer nunmehr normalen Lautstärke in anderer Leute Ohren nicht schreit, nicht unbedingt dafür spricht.





CHARAKTER

Man könnte sagen, dass sich bei dieser Dame charakterlich alles um zwei Dinge dreht: Verteidigung und Angriff – Fremder, Feind oder Freund. Sie trennt strikt und man kann deutlich schon an ihrem Verhalten erkennen, ob sie eine Person kennt, mag oder hasst – die simple Konstruktion hält sie am Leben.

Fremden gegenüber verhält sie sich im Grunde ziemlich defensiv, zeitgleich ist sie aber auch unheimlich aggressiv und redet nicht viel. Generell blockt sie so ziemlich alle Versuche, sich mit ihr anzufreunden, auf das Unfreundlichste ab, gibt sich sehr kühl und distanziert. Manchmal aber lässt sie sich durch simple Tricks und Lockungen doch noch zu einer weniger abweisenden Haltung überreden.

Im Angriffmodus befindet sie sich dagegen meistens bei Personen, die sie etwas besser kennt, denen sie aber noch recht skeptisch gegenüber steht. Wenn sie nicht direkt auf komplette Unbekannte stößt, dann geht sie meistens auf offene Konfrontation. Sie wird ziemlich sarkastisch, ironisch, leicht zynisch und vielleicht sogar auch ziemlich frech – nein, sie ist dann tatsächlich ziemlich frech. Grenzen im Umgangston setzt sie sich nunmehr keine, sie gibt genau das wörtlich und sprachlich wieder, was sie denkt und nimmt wortwörtlich kein Blatt vor dem Mund. Sollte man diesen Prozess der vollen Offenheit bei ihr in Gang setzen, dann darf man sich dennoch glücklich schätzen, dass sie nun keine Lust mehr hat, sich derart zu verschanzen und hinter weltenbreiten Schutzwälle Zuflucht zu suchen.
Auch, wenn es nicht unbedingt angenehm ist, so ist es doch ihre Art zu sagen, dass sie sich bei jemanden wohlfühlt. Mehr oder weniger.

Erwähnenswert ist vielleicht auch ihre Art, sich zu hetzen – oder ihre Art, eben das nicht zu tun. Sie lässt sich nie wirklich vorschreiben, in welchem Tempo sie etwas zu machen hat und bevorzugt eigentlich immer die schnellere Variante einer Handlung. Sie will keine Zeit verschwenden und hat auch keine Lust, auf Trödler zu warten. Wenn man sie auffordert, das Tempo doch ein wenig zu drosseln, geschieht das genaue Gegenteil; sie wird nur noch schneller. Dasselbe läuft übrigens auch bei der Forderung, etwas doch schneller zu machen, wenn sie sich einmal für ein gemächlicheres Tempo entschieden hat – dann wird sie wirklich zu einer Schnecke. (Und macht nicht selten jemanden zur Schnecke.) Durch das meist hoch angesetzte Tempo werden jedoch auch einige Feinheiten vernachlässigt; Präzision ist nichts, womit sie angeben könnte.

Im Grunde sticht ihre rebellische Ader in jeder ihrer Handlungen heraus; wo vorher noch ein kleines, ruhiges und gehorsames Mädchen war, ist heute eine athletische und energische junge Dame, die weiß, was sie will und alles dafür tun würde, es auch zu bekommen. Sie lässt sich nur von wirklich wenigen Personen in ihrer Art einschränken und kann schon einmal handgreiflich und laut werden, wenn jemand ihre alles geliebte Freiheit antasten möchte.
Man könnte sie als recht sorglos ansehen; sie macht sich wenig Gedanken um ihre Zukunft, vergisst ihre Vergangenheit und lebt ihre Gegenwart.


OPTIK


Nun, wirklich „groß“ kann man sie nicht nennen. Mit ihren 159 cm entspricht sie ganz sicher nicht dem Schema eines großen, bösen Wolfes – vielmehr ist sie eine zimperliche Prinzessin, und genau dieses Image will sie am liebsten komplett aus der Welt streichen. Man könnte an ihrer heutigen Aufmache durchaus etwas Rebellisches sehen, sieht man sich ihre meist willkürlich und unordentlich gemachten Haare an, die sie selten wirklich frisiert – die paar Haargummis und Haarspangen, die man manchmal trotzdem in ihrer weißblonde Haarpracht findet, haben oft einen verirrten Charakter.
Nunmehr mustert sie einen mit stechenden, blauen Augen, die einen scheinbar angucken, aber irgendwie auch doch nicht. Ihr Blick schweift nicht unerheblich oft in weite Fernen ab. sehnt sich in der Außenwelt doch schon einmal nach ihrem Zuhause. Sie fühlt sich wohl an keinem Ort so wohl wie in der Bar ihres Werwolf-Papis.
Ihre Kleidung stellt meistens einen Kontrast zu ihrer hellen Haarfarbe da, sie trägt bevorzugt dunkle Sachen, die sie bequem findet. Tatsächlich aber wählt oftmals nicht sie ihre Kleidung aus, sondern ihr Werwolf-Papi. So geduldig und artig, dass sie shoppen gehen könnte, ist sie nun auch wieder nicht.


TRÄUME

Endlich achtzehn! Momentan ist es ihr größtes Bestreben, das in ihren Augen unglaublich tolle Alter der ersten Hürde zum wirklichen Erwachsensein zu erreichen – sie will endlich ihren achtzehnten Geburtstag feiern, dann kann ihr Werwolf-Papi ihr aber auch gar nichts mehr vorschreiben, hah! Also … zum größeren Teil nicht. Glaubt sie zumindest. Sie will endlich eigenständig handeln dürfen, ohne vom Gesetz noch wirkliche Einschränkungen zu erleben. Hat sich erfüllt. Yippie!
Was sie noch als Traum beherbergt? Vielleicht einmal eine eigene Band gründen? Sie muss nicht unbedingt berühmt sein, wenn sie mit den Menschen, die sie liebt, Musik machen kann. Vielmehr käme sie wohl gar nicht damit zurecht, berühmt zu sein – eher würde sie es hassen, weshalb sie sich wohl strikt dagegen weigern würde, jemals woanders aufzutreten als in der Bar ihres Werwolf-Papis.


ÄNGSTE

Eine allseits präsente Angst bei ihr ist ein plötzlicher Todesfall. Man könnte sagen, dass sie wirklich Angst davor hat, selbst mit einem Male zu versterben zu müssen oder jemand Nahestehenden zu verlieren (auch wenn sie es nicht zugibt, es gibt durchaus ein paar Personen, die zu diesem erlauchten Kreis zählen). Diese Angst fesselt sie jedoch selten im alltäglichen Leben an die Vorsicht, denn wo man nichts riskiert, lebt man nur nach dem Bilderbuch – etwas, was sie überaus verabscheut.
Besonders jedoch hat sie Angst davor, Vladimir zu verlieren, sei es nun körperlich oder seelisch. Ihr Werwolf-Papi ist eine besondere Person für sie und über seinen Tod oder seinen Verlust im mentalen Sinne würde sie wohl nur schwer oder gar nicht mehr hinweg kommen. Aber das würde sie nach wie vor niemals zugeben.




STÄRKE

laute Stimme

Körperkraft

kreativ

hilfsbereit

extrem ehrlich

sehr selbstständig

guter Geruchssinn


VORLIEBEN

Musik

Videospiele

Rebellisches

Geschichte, Historisches

Wärme

Freiheit


SCHWÄCHE

aufmüpfig

dickköpfig

exzentrisch veranlagt

teilweise sarkastisch

leicht schreckhaft

ziemlich direkt

kurzsichtig


ABNEIGUNG

Diskriminierung

Menschenmassen

Einschränkungen

Gruselhäuser

Angst haben

Dämonen, Banshees





FAMILIE

Henry Lacoste; Vater, 42 Jahre, Mensch, Unternehmer
Alles andere als jemand, der im Dreck der anderen Staub schlucken muss – viel mehr ist er jemand, der andere Staub schlucken lässt. Gnadenlos ist er in der Branche unterwegs, man fürchtet ihn so sehr wie man ihn respektiert. In Frankreich hat er ein ziemliches Ansehen und er weiß, sein Eigentum mit allen Mitteln zu verteidigen, mit allen Mitteln noch weiter zu vermehren und sich die irreale, materielle Ewigkeit zu sichern.
Zu seiner einzigen Tochter hatte der Workaholic nie eine gute Beziehung, es war wohl eher so, dass er sie verachtet hatte. Er hatte sie für ihre Schwäche verachtet, denn sie war schwach gewesen, hatte oft geweint und war das, was er ganz sicher nie haben wollte. Der Kontakt brach schließlich gänzlich ab, als sie mit ihrem Werwolf-Vater mitging und wegzog. Wahrscheinlich stellte das eine sichtliche Erleichterung für den knallharten Unternehmer dar, der ein sinnloses Mäulchen weniger zu stopfen hatte.

Annbelle Lacoste; Mutter, 38 Jahre, Banshee, Hausfrau
Sie hätte alles getan, um ihren Mann zu gefallen. Selbstlos ist sie die perfekte Ehefrau, doch als Mutter hatte sie für das kleine Mädchen ebenso versagt wie der Vater. Als von Seiten ihres Mannes deutlich wurde, dass er das Kind nicht haben wollte, wandte auch sie sich von dem Baby ab, gab es in anderer Menschen Obhut, nur, um ihrem Mann dienlich sein zu können. Das Mädchen hatte diese Frau nie oft zu Gesicht bekommen, für sie ist diese Frau eine einzige Fremde.

Vladimir Pavlovitsch Schurawljow; Ziehvater, 36 Jahre, Werwolf, Barinhaber
Ihr regelrechter Retter aus der Verzweiflung in ihrem Kampf um die Liebe ihrer Eltern – ihres vergebenen Kampfes. Er stellt zwar mehr und strengere Regeln auf, als ihr lieb ist, doch sie kann sich immer sicher sein, dass er es nie wirklich böse meint, nur das Beste für sie will. So gesehen ist der Mann, der sie nach ihrer ersten Verwandlung zum Werwolf bei sich aufnahm, sogar so etwas wie ihr Vater geworden; er ist viel mehr Vater für sie als ihre Erzeuger es je zusammen waren. Sie hängt sehr an ihm und würde es wohl nie eingestehen, dafür ist sie zu stur – wie auch, dass sie es insgeheim unheimlich stolz macht, wenn er sie einmal verhätschelt. Allerdings nur, wenn er es nicht übertreibt. Aber das weiß ja ohnehin niemand außer ihr.


LEBEN

Ihre ersten Schritte und ihre ersten Jahre verbrachte sie wohl buchstabengetreu in einer Art Käfig. Sie lebte und wuchs bis zu ihrem achten Lebensjahr in Paris auf, wo sich ihre Eltern schnell gegen sie wandten, als die Ärzte ihre körperliche schwache Konstitution feststellten und sie eine Prinzessin aus Glas wurde. Mit so einem Kind konnte ihr Vater nichts anfangen und ihre Mutter folgte sogleich, sodass sie schnell in die Hände der Bediensteten wanderte, die sie zu Beginn zwar noch gut zu umsorgen wussten, doch mit dem wachsendem Alter fanden auch diese die zierliche und leicht zu verletzende Gestalt des Mädchens anstrengend. Wenn man mit ihr schimpfte, weinte sie kläglich; wies man sie einfach zurecht, begann sie schon damit, sich tausendmal zu entschuldigen; fasste man sie einmal zu grob an, hatte man das Gefühl, man zerbräche hauchdünnes, wertvolles Porzellan.
Trotz all der Schwierigkeiten, die sie hatte, versuchte sie trotzdem, allen gerecht zu werden – ihr größter Wunsch war zu diesen Zeiten ihre Sehnsucht nach Wärme, nach seelischer Wärme gewesen, welcher ihr jedoch weitestgehend verwehrt blieb.

In einer Nacht ihres achten Lebensjahres passierte es schließlich. Ihr Vater hatte genug von dem weinerlichen Mädchen und schickte sie in der Nacht fort. Es war Vollmond gewesen, als sie auf das Dach des großen Anwesens geschickt wurde, wo sie über ihre Nichtigkeit und ihr Verhalten nachdenken sollte. Sie hatte geweint und geweint und geweint und blickte schließlich einer Kreatur in die Augen, die sie überhaupt nicht kannte. Diese Kreatur gehörte nicht in ihre Welt, nicht in ihre heile Glasperlenwelt, sie war ihr gänzlich unbekannt. Vor lauter Schreck versiegten ihre Tränen, der Mond schien helle und die wilde Kreatur brauchte keine zwei Sätze, bis sie bei dem warmen Körper angelangt war. Ihre Erinnerungen an diesen Moment waren verwischt, doch der Werwolf, wie es sich später herausstellen musste, hatte sie gebissen und so das kleine Mädchen zu einen von ihren gemacht. Schnell hatte der Werwolf auch wieder von ihr abgelassen, hatte einen fürchterlichen Schrei ausgestoßen und war davon gelaufen. Hastige Schritte waren das letzte, was das Mädchen noch hörte, ehe sie in Ohnmacht fiel.
Bis heute hat sie keine Ahnung, wer der Werwolf von damals war.

Die nächsten Tage verbrachte sie in einem Fieberwahn und es war wohl ein kleines Wunder, dass sich das kleine Mädchen erstaunlich schnell erholte. Warum dies so war, sollte sich bei der nächsten Vollmondnacht herausstellen … Bis es dazu kam, erfreute sich das stupide Mädchen an ihrer neuen körperlichen Verfassung, die so viel besser und kräftiger war als die, die sie vorher hatte. Sie wusste nicht, warum dem so war, aber sie hatte trotzdem ihre Freude daran; sehr zum Unmut aller. Mit dem neuen, energischen Kind wusste niemand etwas anzufangen, zumal sie manchmal sogar etwas zu viel Kraft aufwies und immer öfter etwas kaputt machte. Auch ihr Vater schenkte ihr nach wie vor nicht die Aufmerksamkeit, die sie haben wollte.
Nach der vorangegangenen Vollmondnacht sprach jeden Tag auch ein seltsamer Russe vor, mit dem das Mädchen aber vorerst nicht weiter in Kontakt kam. Erst, als ein Mond vergangen war, seitdem sie die eine halbe Nacht auf dem Dach verbracht hatte und ihre erste Verwandlung zum Werwolf im Haus ihrer Eltern vollzog, kippte alles, was sie kannte.
Ihr Vater verstieß sie ohne Weiteres, erkannte ihre Zugehörigkeit zu der Familie ab und schmiss sie heraus – besser gesagt, überließ er dieses „Monster“ dem Russen, der sie freundlich aufnahm. Sie jedoch war viel zu geschockt, als dass sie etwas von der Wärme aufnehmen konnte, die man ihr entgegenbrachte.
Der Name des Russen war Vladimir Alexandrovitsch und er war ein Shapeshifter.

Sie schrie. Sie schrie, weinte und schluchzte die nächsten Tage, Wochen einfach nur durch, nahm kaum etwas zu sich, trank ihre eigenen Tränen, wünschte sich ihren Tod, wünschte sich alles, aber nicht zu leben. Wahrscheinlich verfluchte sie auch den Mann, der sie aufgenommen hatte und mit dem sie nun beinahe quer durch Europa reiste. Sie war untröstlich gewesen, doch als auch ihre Stimme versiegen wollte, fing sie an, sich zu öffnen. Sie war wie ein verwundetes Tier und so behandelte man sie auch. Vorsichtig, freundlich, warm, offen, distanziert. Bald schon gewöhnte sie sich an die warme Hand, an der sie Hand in Hand durch die großen und kleinen Städte der Welt ging, mit der sie durch Straßen und Gassen ging, die sie nicht kannte. Sie ging und sie lief, ohne, dass ihr schnell die Luft ausging oder sie beim Anrempeln sofort nach Hause wollte, weil ihr alles weh tat. Es war so vollkommen neu. Und sie lernte alles, was sie noch nicht kannte.

Im Haus ihrer Eltern hatte sie trotz der Abneigung gegen sie eine herrliche Bildung genossen, die sich deutlich von dem Umfeld ihres neuen Vaters, wie sie ihn fortan nannte und wie von ihm auch eingestanden wurde (heimliche Adoption), abgrenzte, doch trotzdem fand sie so viel mehr Gefallen an den rüden Menschen, als an jenen Glasmenschen, die sofort beleidigt waren, wenn man sich falsch artikulierte. Sie lernte, die Freiheit zu genießen und sie lernte, die Musik zu lieben.

Das war wohl ein schneller, nicht wirklich schleichender Prozess, der sich mit der Musik abspielte. Die ganzen knapp drei Jahre, die sie mit ihm unterwegs war, war sie immer wieder von Straßenmusikern umgeben gewesen und tatsächlich hatte sich das junge Mädchen sogar manchmal aus lauter Freude getraut, zu den Musikern zu gehen und mitzusingen – und sie sang nicht schlecht, sie fand schnell Freude an der Musik und lernte alle möglichen Lieder, die sie lieben lernen sollte. Wahrscheinlich war auch die Musik ein wesentlicher Grund für sie gewesen, wieder zu lachen.

Sie wurde elf und Vladimir hatte insgeheim schon beschlossen, sesshaft zu werden, wobei er das nicht dort bei ihrem aktuellen Aufenthaltsort werden wollte. Die Abreise zum eigentlichen Ort verzögerte sich jedoch wesentlich, als das Mädchen an Fieber erkrankte und für etwa fünf Tage das Bett hüten musste. Zwischendurch verschwand der junge Mann immer wieder, wenn Laure schlief, und sie weiß bis heute nicht, was genau in den fünf Tagen nun geschehen war – Fakt ist jedoch, dass sich am Ende ihrer Krankheitsperiode eine weitere Person zu ihnen gesellt hatte.
Der Junge war nicht viel älter oder jünger als sie und auch wenn sie ihm erst noch skeptisch gegenüberstand, die ruhige Art des anderen schien jedoch bei ihr schneller Vertrauen zu erwecken als jede andere Art. Jedenfalls näherte sie sich schon nach ein paar Wochen dem Jungen an wie eine ganz gewöhnlicher Person eine ganz gewöhnliche andere Person annähern würde. Das hieß, ohne Vladimir als eine Art Schutzschild zu benutzen.
Wie die zwei war auch der Junge ein Shapeshifter.

Sie flogen alle zu dritt zur Republik of New York City ab (auch das verlangsamte die Abfahrt, da der junge Mann nun noch ein Ticket besorgen musste). Dort angekommen trafen sie sogleich auf jenen Mann, der bei dem jungen Mädchen auf ewig den Namen „schwarzhaariger Volltrottel“ erhalten würde, der aber auch bei dem Aufbau der Bar von Vladimir half. Die meiste Zeit hatten die beiden Kinder herzlich wenig zu tun und so übte Laure immer mal wieder das Singen, schlief und lief herum, während der Junge eher als ihr Aufpasser fungierte, damit sie nicht irgendwelchen Blödsinn anstellte, wenn sie in einem gewissen Radius die neue Heimat durchforstete.

Die Jahre zogen in das Land und sie gewöhnten sich alle schnell an die neue Stätte. Jedoch zeigte sich auch, dass Vladimir durchaus Regeln aufstellen konnte, was die Jahre zuvor, als sie nur gereist waren, eher weniger präsent war. Doch jetzt? Jetzt legte er richtig los und sie gerieten wie es sich für eine junge Pubertierende und einen Vater gehörte auch schon einmal gehörig in die Haare. Leider blieb dabei auch nicht immer alles heile, da beide in ihrer Wut mit ihrer überschäumenden Kraft ebenfalls nicht viel anzufangen wussten.

Die Bar lief nichtsdestotrotz recht gut an und die Streitereien waren nie von so gewaltigem Ausmaße, dass sie sich endgültig zerstreiten würden. Der Grund, warum Laure eines Tages in ihrem vierzehntem Lebensjahr nach Tapetenwechsel und nach London schrie, war ein anderer: Ihr war RNYC einfach zu langweilig geworden oder aber sie wollte mal wieder reisen; und zwar weiter als knapp über die Grenze weg. Tatsächlich hatte sich alsbald auch der schwarzhaarige Volltrottel dazu bereiterklärt, die junge Dame zu begleiten.
Und man musste sagen, die Reise war wahrscheinlich nicht die Reise, an die sie sich wirklich gerne erinnerte, obgleich sie es manchmal – zugegebenermaßen – doch ganz amüsant fand. Zum Beispiel, als der schwarzhaarige Volltrottel beinahe in das Delfinbecken im Aquarium fiel.
Als sie nach der knappen Woche Tapetenwechsel wieder zu Hause war, war ihre kleine, aber feine Familie sogleich um ein grummeliges Mitglied reicher geworden – er war ein wenig älter als die junge Dame selbst und obgleich er irgendwie dazugehörte, nahm er sich trotzdem entgegen aller Vereinbarungen die Freiheit, immer mal wieder auch für ein paar Tage zu verschwinden. Je älter er wurde, desto öfter die Ausfälle. Doch natürlich war auch er ein Shapeshifter.

Nun, die letzten Jahre verliefen eigentlich sogar recht friedlich. Sie lebte ihr Leben, entdeckte alles, aber nicht die Malerei für sich und lebte weiter die Musik, keifte Vladimir, den sie mit allen anderen eigentlich auch so ziemlich tief in das Herz geschlossen hatte, wegen der Regeln an, geriet immer mal wieder in verbale Auseinandersetzungen, prügelte sich ganz selten auch einmal und sehnte sich nicht mehr nach irgendwelchen Reisen.
Nein, es ist wirklich ein mehr oder weniger ruhiges Leben gewesen – sieht man von der Tatsache ab, dass sie die Rebellion mehr und mehr für sich gewann.





Zuletzt von Laure am So Jul 24, 2016 1:55 pm bearbeitet; insgesamt 9-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Laure Lacoste   Laure Lacoste EmptySo Feb 14, 2016 4:07 pm

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BeitragThema: Re: Laure Lacoste   Laure Lacoste EmptySa März 19, 2016 11:25 am

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